Oslo – wie man es sich (nicht) vorstellt

Von einer Reise geht’s auch schon zur nächsten! Skandinavien stand schon länger auf meiner Reise-Wunschliste, insofern traf sich die Einladung eines in Oslo lebenden Freundes natürlich gut um erste Skandi-Luft außerhalb von IKEA und Möchtegern-Hipster Cafes im Skandi-Stil zu schnuppern.

Mit Norwegian ist man von Wien in 2h 15min am Flughafen Gardermoen, wo uns bereits beim Anflug eine traumhafte Schneelandschaft begrüßte. Innerhalb von 30min kommt man mit dem Zug um etwa €10 ins Zentrum. Die wunderschöne Zugfahrt führte uns durch unberührte, verschneite Felder und Ortschaften. Die Tour hat mir noch mehr Vorgeschmack auf den (gedanklich bereits geplanten) nächsten Norwegenbesuch gemacht, der die 7 stündige Fahrt von Oslo nach Bergen mit dem Zug beinhaltet. Die Zugstrecke soll eine der schönsten Europas sein.

Was uns (schon am Flughafen) aber auch in der Stadt auffiel waren die nicht geräumten Gehsteige, die uns nicht nur einmal ins Schlittern brachten (auch nüchtern!). Es wird nur Kies gestreut, gutes Schuhwerk wird also dringend empfohlen!
Vom vielen Matsch (= Schneemengen + Plusgrade + Regen) ließen wir uns jedoch nicht abhalten, die Stadt zu Fuß zu erkunden – auch im Hinblick auf die Öffi-Preise (etwa €3,70 für ein Einzelticket innerhalb der Kernzone). Unser Hotel befand sich in der Karl Johans Gate, der Haupt-Einkaufsmeile der Stadt. Von dort aus ist man innerhalb weniger Minuten beim Hauptbahnhof und einigen Sehenswürdigkeiten, wie der Oper, dem 22 juli senteret („Breivik Mahnmal„), dem königlichen Schloss, dem Rathaus oder auch der Festung Akershus. Wir entschieden uns für eine 1,5 stündige Führung hinter die Kulissen der Oper und den Besuch des Breivik Mahnmals – beides gefiel mir sehr gut und kann ich definitiv weiterempfehlen. Das Mahnmal existiert noch bis zum Sommer in seiner momentanen Form – direkt im Gebäude, vor dem die Bombe gezündet wurde. Danach wird es an einen neuen Ort übersiedeln.

Empfehlenswert ist auch ein Spaziergang im Frognerpark, der über 200 Statuen des Künstlers Vigeland beherbergt.

Folgende Aktivitäten sind sich dieses mal leider nicht ausgegangen, aber für den nächsten Oslo Besuch im Winter eingeplant:

  • Korketrekkeren: eine Rodelbahn zwischen 2 Metrostationen – man fährt mit der Metro auf den Berg und rodelt von dort runter bis zur nächsten Station
  • Sauna: neben der Oper gibt es öffentliche Saunas von denen man auf den Hafen blickt (Eintritt ca €20) oder auch Saunaboote zum Ausborgen; als Gruppe bestimmt sehr lustig!
  • Holmenkolmen: die Skisprungschanze ist nur unweit von der Stadt entfernt und soll lt. diversen Reiseblogs/-führern auch sehr interessant sein

Restaurant-, Bar- & Hoteltipps

  • Comfort Karl Johan: ein modern eingerichtetes, sehr hippes Hotel mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis. Tolle Lage, ausgezeichnetes Frühstücksbuffet, passables Zimmer (nicht besonders groß und recht zweckmäßig eingerichtet), dafür schönes Badezimmer und für die Sportlichen gibt es auch ein Fitnesstudio)
  • HIMKOK: anscheinend die 2. beste Cocktailbar Europas mit hauseigener Destillerie; 1A Drinks! (Cocktails kosten ca €13)
  • typisch norwegische Speisen die man probieren sollte: Pinnekjøtt (gepökelte Lammrippen) mit gekochten Kartoffeln wurde uns von unserem Gastgeber serviert, als Pescetarierin bekam ich alternativ ein gedämpftes Lachsfilet (geschmacklich kannte ich keinen Unterschied zum Lachs den man hierzuladen serviert bekommt – gut war er allemal); zum Frühstück gabs unter anderem frisches (dunkles sowie helles) Brot mit Braunkäse, der seine Farbe und die Karamellnote durch das Karamellisieren des Milchzuckers erreicht;

Fazit

  • auffällig waren die ungeräumten Gehsteige, teilweise in furchtbarem (Oslo unwürdigem) Zustand – wettermempfindlichen Reisenden empfehle ich, die Stadt zu einer weniger feuchten Jahreszeit zu besuchen
  • Oslo ist zwar weniger teuer als erwartet (etwa 1,5 facher Preis für Hotels/Restaurants/Eintritte etc verglichen mit Wien), einzig Bier ist selbst im Supermarkt eine ziemlich kostspielige Angelegenheit (Dose ab 25kr)
  • sämtliche Restaurants/Cafes/Bars boten gutes Essen und vernünftige Portionsgrößen von denen man auch satt wurde
  • 2 Tage sind ausreichend um die wichtigsten Touristenattraktionen zu erleben
  • beim nächsten Mal Badekleidung einpacken, um die Sauna(boote) testen zu können und danach evtl auch in die Nordsee zu springen
  • bei genügend Schnee unbedingt die Rodelbahn (Korketteren) testen, sowie die Skisprungschanz am Holmenkolmen besichtigen

Beitrag veröffentlicht

in

,

von

Kommentare

Eine Antwort zu „Oslo – wie man es sich (nicht) vorstellt“

  1. Avatar von Raphael Rüssel

    Hast Du gut gemacht, mein Schatz! KUSS

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert